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Damaszener Messer
für den gehobenen Anspruch

Die Technik des Damaszenerstahlschmiedens ist bereits seit mehr als 2500 Jahren bekannt. Das Verfahren stellte eine Hochtechnologie dar, mit der antike und mittelalterliche Schmiede in äußerst ökonomischer Weise Klingen herstellen konnten, die eine bleibende Schärfe, Zähigkeit und gleichzeitige Härte erreichten.
Der Name geht auf die syrische Stadt Damaskus zurück, jedoch nicht weil er dort erfunden wurde, sondern weil sich dort jahrhundertelang der orientalische Waffenhandel konzentrierte. Von dort brachten die Händler den Werkstoff mit nach Westen und so verbindet man noch heute Stahl-Eisen-Gemische mit dieser Stadt. Heute werden wieder in zunehmendem Maße kostbare Klingen und kunstgewerbliche Objekte aus Damaszenerstahl hergestellt.

Die Herstellung:

Stahlverbund
in mühevoller Handarbeit werden Stähle unterschiedlicher Härte und Legierung wechselweise zusammengeschiedet (feuerverschweißt). Die Schichten bestehen abwechselnd aus hartem und zähem Stahl, wodurch ein Stahlverbund entsteht, der einerseits sehr hart, anderseits aber auch elastich ist. Dieser Stahl bricht nicht so leicht.
Zu Beginn werden mehrere Schichten übereinandergelegt und im Schniedefeuer geschweißt. Der Schmiedling wird anschließend in Längs- oder Querrichtung geteilt, aufeinanderglegt und wieder verschiedet (gefaltet). Dies wird dann so oft wiederholt, bis die gewünschte Anzahl der Lagen erreicht ist.

Wilden Damast
Bei den Damaszenerstählen kann man zwischen den Torsionsmustern und den ebenen Mustern unterscheiden. Alle ebenen Muster werden ausgehend vom Lagendamast erzeugt. Wird keine oder nur eine sehr schwache, unregelmäßige Mustersteuerung betrieben, so spricht man vom Wilden Damast.
Wilder Damast besteht typischerweise aus ein paar Dutzend bis zu mehreren 100 Lagen. Wird er von Hand gefaltet, so sind die entstehenden Muster meist unregelmäßiger als bei der Nutzung eines Federhammers.

Mustersteuerung
Bei der Mustersteuerung entsteht aus dem Lagendamast der nach dem verwendeten Muster benannte Damast. Hierbei muss zwischen den gestempelten und den geschnittenen Mustern unterschieden werden.

Gestempelte Muster
Nachdem der Lagendamast auf Schmiedetemperatur gebracht wurde, wird mit einem Gesenk ein Muster in seine Oberfläche geschlagen. Danach wird durch Abschleifen die Oberfläche geebnet, einzelne Lagen werden angeschnitten und freigelegt. Ein so behandeltes Damastpaket wird nach dem Ausschmieden das eingebrachte Muster zeigen, besonders deutlich, wenn es bis auf seine Endform geschmiedet wird.
Die Tiefe, die das Muster in den Stahl reicht, wird durch die Art der Gesenke und die Dicke des Damastpaketes bestimmt. Ist das Stempelmuster versetzt angeordnet, so spricht man von einem kämmenden Gesenk, das Muster durchzieht dann in der Regel das gesamte Paket, auch wenn die Mittellage in der Regel weniger verformt wird. Nicht kämmende Gesenke erzeugen ein oberflächlicheres Muster

Geschnittene Muster
Hierbei wird in den Rohdamast ein Muster durch Materialwegnahme eingebracht. Dies kann z.B. durch Fräsen, Bohren oder Schleifen geschehen. Danach wird das Paket wieder plan geschmiedet und genau wie ein gestempelter Damast weiterverarbeitet. Die Herstellungsart eines Musters läßt sich meist nur schwer bestimmen, ohne einen Schliff durchzuführen. Bei vielen Mustern ist die Erzeugung jedoch bekannt.

Typische Vertreter des mustergesteuerten Damasts sind Große Rosen, Kleine Rosen, Pyramiden, Band- oder Wellendamast. Diese stellen eigenständige Typen dar, andere gestempelte Muster imitieren Torsionsmuster, so z.B. das Falsche Türkische- und das Sterndamastmuster.

Torsionsmuster
Die wohl am meisten bestaunten Damastmuster basieren auf Torsionstechniken. Dabei entsteht oft ein sehr regelmäßiges Muster, das vollständig in den Stahl "hineinreicht". Viele historische Prunkwaffen sind mit derartigen Damastmustern verziert. In den Schneiden von aufwendig gearbeiteten Gebrauchswaffen findet man diese Technik hingegen eher selten.
Bei Torsionsmustern verlaufen zwangsweise Schweißnähte nahezu senkrecht zur Schneide, was die Ausbreitung von schädlichen Rissen fördert. Ebenso kann es durch die Gefügeumwandlung beim Härten zu erheblichen Spannungen zwischen einzelnen Torsionsbahnen kommen. Dadurch kann die Belastbarkeit der Klinge reduziert werden.
Ausgangsmaterial für einen Torsionsstrang ist ein Lagendamast oder aber ein gestirnter Damast. Dieser Strang wird tordiert. Dabei kommt es zu Schubspannungen im Paket, die an den Kanten ihre Maximalwerte erreichen. Um die Gefahr eines Aufreißens des Paketes in diesem Bereich zu verhindern, empfiehlt es sich, die Kanten zu überschmieden, so dass eher ein 8-eckiger als ein quadratischer Strang tordiert wird.
Das typische Torsionsmuster, der Stern, wird durch Materialabtrag freigelegt. Je nachdem wie viel Material abgetragen wird, verändert sich das sichtbare Muster. Da das Muster auf beiden Klingenseiten sichtbar sein soll, sind Materialverluste von bis zu 70% keine Seltenheit.

Einfache Torsion
Ein einzelnes, tordiertes Damastpaket wird angeschliffen zu einer Klinge ausgeschmiedet. Das Muster überzieht dabei die gesamte Klingenbreite. Dieser Klingentyp ist unverständlicher Weise recht beliebt, obwohl er keine materialgerechte Verarbeitung des Damastes darstellt. Die im oberen Bereich angesprochenen Probleme mit senkrecht zur Klinge verlaufenden Schweißnähten kommen hier verstärkt zum Tragen. Die teilweise als vorzüglich angepriesene Schneidleistung (aufgrund unterschiedlicher Härte in den einzelnen Schichten) hält keiner genaueren Betrachtung stand.

Türkischer Damast
Werden mehr als 3 Torsionsbahnen miteinander verschweißt, so spricht man vom Türkischen Damast. Ist die Torsion der einzelnen Bahnen sehr gleichmäßig ausgeführt, so entstehen viele "Zyklopenaugen". Als "Zyklopenauge" bezeichnet man das augenähnliche Muster, welches beim Aufeinandertreffen bestimmter Torsionsstellen entsteht.
Es entsteht durch die vielen gefalteten Stahlschichten. Die außergewöhnliche Klingenaufmachung zusammen mit den schwarzen Holzgriffen bilden ein gelungenes Design. Die Messer sind für jede Kochart bestens geeignet.
Benutzen Sie das Messer nicht zum Hacken von Knochen, gefrorenen Lebensmitteln oder ähnlich harten Gegenständen!

Pflegehinweise:
• Vor dem ersten Gebrauch mit heißem Wasser waschen und mit einem weichen Tuch ganz abtrocknen.
• Nach jedem Gebrauch mit der Hand abwaschen und gleich abtrocknen, nicht in den Geschirrspüler, auch nicht in der Spüle liegen lassen!
• Wir empfehlen regelmäßiges Schärfen mit einem kombinierten Schleifstein.
• Bitte benutzen Sie keinen Wetzstahl!
• Bitte für Kinder unzugänglich aufbewahren, da Verletzungsgefahr.

Gebrauch

Benutzen Sie Ihr Messer bitte nur zum Schneiden. Die sehr scharfe und harte Klinge besitzt zwar eine gewisse Elastizität, jedoch würde zweckentfremdeter Einsatz, z.B. als Hebel, das Messer beschädigen oder zerstören. Schneiden Sie niemals auf harten Unterlagen wie Metall, Porzellan oder Glas. Für das schneiden von Fleisch eignen sich am besten Holzunterlagen, schon auf Grund ihrer antibakteriell wirkenden Inhaltsstoffe.

Pflege

Ihr Messer besteht aus einer Kombination extrem harter Kohlenstoffstähle(Carbonstähle). Unübertroffen an Schärfe, Schneidleistung und Schneidhaltigkeit, verlangt es jedoch eine gewisse Pflege, da es nicht rostfrei ist.
Keinesfalls gehört Ihr Messer in die Spülmaschine oder ins Spülwasser!
Reinigen Sie Ihr Messer nach der Benutzung bitte per Hand mit warmem Wasser und trocknen Sie es sofort danach sorgfältig mit einem Tuch ab. Wird es langfristig nicht mehr gebraucht, geben Sie ein paar Tropfen Kamelienöl oder ähnliches, säurefreies Öl, auf einen Lappen und reiben Sie sowohl die Klinge als auch den Griff kurz damit ein.
Ein dünner Film reicht völlig aus, um das Messer von Rost zu schützen. Durch steten Gebrauch dunkelt die Klinge nach einiger Zeit etwas nach und bekommt eine leichte Patina. Dieser Effekt ist völlig normal, ja sogar gewollt, denn er stellt einen zusätzlichen Schutz vor Rost dar und gibt dem Messer seine individuelle Note.

Nachschärfen

Auch das beste und schärfste Messer wird einmal stumpf. In diesem Fall darf das Nachschärfen dieser edlen Messer niemals an schnell rotierenden Schleifgeräten erfolgen. Hierbei wird die Schneidkante zu stark erwärmt und verliert ihre Härte und Schneidhaltigkeit.
Schärfen Sie ihr Messer bitte von Hand mit feinen Abziehsteinen z.B. Arkansas oder Belgischer Brocken in Verbindung mit ein paar Tropfen Wasser oder Öl. Auf diese Weise lässt sich einfach und schonend eine exzellente Schärfe herstellen. Alternativ zu den Abziehsteinen können auch Porzellanstäbe zum Nachschärfen verwendet werden.
Beherzigen Sie bitte diese Tipps und werden Sie bei der Pflege Ihres Messers niemals nachlässig. So wie Sie von Ihrem edlen Messer etwas „Besonderes" erwarten, so erwartet Ihr Messer von Ihnen auch eine „besondere" Pflege und Aufmerksamkeit. Wird ihm dieses zugestanden und entgegengebracht, bedankt es sich bei seinem Besitzer als zuverlässiges Werkzeug mit einer langen Lebensdauer.

 

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